1. Warum Social Media für Kanzleien kein „Nice-to-have“ mehr ist
Wer heute eine Kanzlei sucht, googelt – oder informiert sich auf Social Media. Besonders jüngere Mandant:innen vertrauen auf Erfahrungsberichte, LinkedIn-Profile oder Empfehlungen aus dem Netz. Sichtbarkeit auf den richtigen Plattformen wird so zum echten Wettbewerbsvorteil – gerade in einer Kanzlei-dichten Region wie Mannheim.
✅ Vorteile von Social Media für Anwält:innen:
- Mehr Sichtbarkeit in der Region
- Höheres Vertrauen durch persönliche Einblicke
- Mehr Anfragen durch Empfehlungen und organische Reichweite
2. LinkedIn: Pflichtprogramm für jede Kanzlei
LinkedIn ist die stärkste Plattform für Kanzleien – besonders im B2B-Umfeld. Hier informieren sich Entscheider:innen, Unternehmer:innen und potenzielle Kooperationspartner. Über gut aufbereitete Fachbeiträge, kurze Insights oder Teamvorstellungen bauen Sie Reichweite auf – ganz ohne Tanzeinlagen.
Geeignet für:
- Arbeitsrecht, IT-Recht, Wirtschaftsrecht, Steuerrecht, Handelsrecht
- Kanzleien mit Fokus auf Geschäftskunden
Formate, die funktionieren:
- Persönliche Fachimpulse („Was viele beim Arbeitsvertrag übersehen…“)
- Aktuelle Urteile einfach erklärt
- Mitarbeitende vorstellen / Kanzleikultur zeigen
3. Instagram: Nur sinnvoll, wenn es authentisch bleibt
Instagram funktioniert dann, wenn Menschen im Mittelpunkt stehen. Wenn Ihre Kanzlei über ein sympathisches Team, besondere Räumlichkeiten oder spannende Alltagseinblicke verfügt, kann Instagram Vertrauen schaffen – aber nicht jede Kanzlei braucht es.
Geeignet für:
- Familienrecht, Strafrecht, Verkehrsrecht, Mietrecht
- Kanzleien mit Laufkundschaft oder Fokus auf Privatpersonen
Wichtig:
- Echte Bilder statt Stockfotos
- Geschichten erzählen statt Paragrafen runterbeten
- Nicht zu werblich, sondern menschlich
4. Facebook: Lokal stark, aber mit Einschränkungen
Facebook kann sinnvoll sein – vor allem, wenn Sie Ihre Kanzlei lokal sichtbar machen wollen. Beiträge zu lokalen Veranstaltungen, Bewertungen und gezielte Werbeanzeigen bringen Reichweite. Allerdings: Organisch ist Facebook eher schwach, wenn nicht aktiv beworben wird.
Empfehlung:
- Für kleinere Kanzleien mit lokalem Fokus
- In Kombination mit Google-Bewertungen sehr wirkungsvoll
5. YouTube oder TikTok? Vorsicht vor falschem Aktionismus
Ein kurzes Kanzlei-Video auf YouTube kann helfen – z. B. ein Vorstellungsclip oder eine Erklärung von häufigen Fragen. TikTok hingegen ist nur sinnvoll, wenn Sie wirklich kreativen Video-Content mit Haltung produzieren wollen – andernfalls wirkt es schnell unprofessionell.
✅ Faustregel:
- YouTube: Optional, wenn Budget für gute Videos vorhanden
- TikTok: Nur, wenn Sie als Marke sehr sichtbar und mutig auftreten wollen
Fazit: Nicht überall sein – sondern dort, wo es wirkt
Für Kanzleien in Mannheim gilt: Weniger ist oft mehr. Setzen Sie gezielt auf 1–2 Plattformen, die zu Ihrer Zielgruppe passen. Mit einem klaren Profil, ehrlichem Content und einem langfristigen Plan erreichen Sie mehr als mit Schnellschüssen auf allen Kanälen. Sichtbarkeit braucht Substanz – besonders in einem vertrauensbasierten Beruf wie dem Ihren.
Häufige Fragen (FAQ)
1. Muss ich als Kanzlei auf Social Media präsent sein?
Nein – aber Sie verpassen potenzielle Mandant:innen, wenn Sie es nicht sind.
2. Was, wenn ich keine Zeit für regelmäßige Beiträge habe?
Dann lieber ein gutes LinkedIn-Profil pflegen als überall halb präsent sein.
3. Soll ich einen Social-Media-Manager beauftragen?
Ja – wenn Sie nachhaltig posten wollen. Externe Agenturen können auch strategisch helfen.
4. Wie messe ich den Erfolg meiner Social-Media-Aktivitäten?
Über Reichweite, Profilaufrufe, Anfragen und Google-Rankings.
5. Wie beginne ich am besten?
Mit einem Kanal, einem realistischen Plan (z. B. 2 Beiträge im Monat) – und einem ehrlichen Auftritt.