Digitale Barrierefreiheit und Gesetz: Was du wissen musst!

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit stellt sicher, dass Websites, Apps und andere digitale Inhalte für alle Menschen zugänglich sind – unabhängig von Einschränkungen wie Seh-, Hör- oder motorischen Beeinträchtigungen.

Kernprinzipien der Barrierefreiheit:

  • Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen für alle Sinne zugänglich sein.
  • Bedienbarkeit: Nutzer müssen mit der Website interagieren können.
  • Verständlichkeit: Informationen und Funktionen müssen klar sein.
  • Robustheit: Inhalte müssen mit verschiedenen Technologien kompatibel sein (z. B. Screenreader).

Gesetzliche Anforderungen an digitale Barrierefreiheit

1. EU-Richtlinie und die BITV 2.0

Die EU hat mit der Richtlinie (EU) 2016/2102 die Barrierefreiheit für öffentliche Stellen eingeführt. Diese Vorschrift gilt auch für private Unternehmen ab dem 28. Juni 2025 gemäß dem European Accessibility Act (EAA).

Wichtige Punkte:

  • Öffentliche Einrichtungen sind bereits seit 2018 zur Barrierefreiheit verpflichtet.
  • Ab 2025 betrifft die Regelung auch Online-Shops, mobile Apps und andere digitale Dienstleistungen privater Unternehmen.
  • Die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) in Deutschland setzt die Richtlinien national um.

2. Was bedeutet das für Unternehmen?

Private Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre digitalen Angebote barrierefrei sind. Dies betrifft:

  • Websites und Online-Shops.
  • Mobile Apps.
  • Elektronische Kommunikationsmittel.

Relevante Branchen:

  • E-Commerce.
  • Banken und Versicherungen.
  • Reise- und Transportwesen.
  • Medien und Entertainment.

Wie bereitest du dein Unternehmen vor?

1. Barrierefreiheit prüfen

Führe einen Accessibility-Check durch, um festzustellen, ob deine Website oder App den Anforderungen entspricht. Nutze Tools wie:

  • WAVE Web Accessibility Checker.
  • Lighthouse (Google Chrome).
  • Accessibility Insights.

2. Maßnahmen umsetzen

Basierend auf den Ergebnissen kannst du Verbesserungen vornehmen:

  • Technische Anpassungen: Semantisches HTML, Alt-Tags für Bilder, Untertitel für Videos.
  • Design: Kontraste, Schriftgrößen, mobile Optimierung.
  • Usability: Klare Navigation, barrierefreie Formulare.

3. Experten hinzuziehen

Barrierefreiheit erfordert technisches und rechtliches Know-how. Ziehe Fachleute oder Agenturen hinzu, die Erfahrung mit barrierefreien Websites haben.

Welche Vorteile bringt Barrierefreiheit?

1. Mehr Reichweite

Barrierefreie digitale Inhalte erreichen eine größere Zielgruppe, darunter Menschen mit Einschränkungen, ältere Nutzer und mobile Nutzer.

2. Bessere Nutzererfahrung

Klare Strukturen und benutzerfreundliches Design verbessern die Usability für alle Besucher.

3. Wettbewerbsvorteil

Unternehmen, die frühzeitig handeln, heben sich von Mitbewerbern ab und stärken ihr Image.

4. Rechtssicherheit

Durch die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen vermeidest du rechtliche Konsequenzen und mögliche Strafen.

Fazit: Jetzt handeln und vorbereitet sein

Die Anforderungen an digitale Barrierefreiheit sind nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine Chance, dein Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Investiere in barrierefreie digitale Angebote, um neue Zielgruppen zu erreichen, deinen Umsatz zu steigern und rechtliche Risiken zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen (Q&A)

  1. Was ist der European Accessibility Act (EAA)?
    → Der EAA ist eine EU-Richtlinie, die Barrierefreiheit für viele digitale und physische Produkte und Dienstleistungen vorschreibt.
  2. Wer ist von der Barrierefreiheitspflicht betroffen?
    → Öffentliche Stellen und ab 2025 auch viele private Unternehmen, z. B. E-Commerce-Anbieter, Banken und Reiseunternehmen.
  3. Welche Strafen drohen bei Nichteinhaltung?
    → Je nach Land können Bußgelder, rechtliche Schritte oder Imageschäden drohen.
  4. Wie viel kostet die Umsetzung von Barrierefreiheit?
    → Die Kosten hängen von der Komplexität der Website oder App ab. Ein Accessibility-Check kann erste Einblicke geben.
  5. Wie oft sollte Barrierefreiheit überprüft werden?
    → Regelmäßig, vor allem nach Updates oder Relaunches, um die Einhaltung der Standards sicherzustellen.